Dienstag, 8. November 2011

Millennials benutzen die neuesten Technologien: Können sie sie aber auch verstehen?

“Sie bringen jedes Programm zum Laufen, und wissen, wie sie sich Musik und Filme besorgen können. Aber wirklich gut darin ist nur eine Minderheit” Rolf Schulmeister
Ich lasse Rolf Schulmeister, Autor des Buches „Gibt es eine Net Generation?“, diesen Blogeintrag eröffnen. Sein Zitat trifft den Inhalt des heutigen Themas sehr gut: Sind Digital Natives wirklich Technologie-Gurus? Ohne Umschweife: die Antwort ist definitiv nein. Leider, könnte ich sagen, da ich selber zu dieser  Kategorie gehöre! Millennials sind mit Computer-Technologie aufgewachsen, das stimmt, aber sie haben sie nicht selber entwickelt. Und man merkt es. Gehen wir aber zum Ursprung: Eine Studie der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen zeigt genau, wie 2009 13-jährige soziale Netzwerke regelmässig nutzten.

Diese Graphik sagt aber nicht, dass jüngere Generationen ausser der Nutzung der soziale Netzwerke im Web nicht viel anderes machen. Nämlich, ausser für soziale Netzwerke und social Media – wie YouTube – ignoriert die Mehrheit der Millennials das Web 2.0 und seine Anwendungen. Nur 3% von ihnen führt selber einen Blog und weniger als 2% aktualisiert oder erstellt Wikipedia Seiten. Kollektive Linksammlungen – ich denke an del.ici.us – und Foto-Gemeinschaftsportale – Picasa, Flickr – werden ebenfalls ignoriert. Dieser Trend ist nicht nur in Europa zu sehen. Studien aus Australien und aus der USA bestätigen, dass Studenten Computer vor allem für triviale Operationen benutzen.

Wie oft nutzen Studenten computerbasierte Technologien?
Die Graphik zeigt, dass Computer von Studenten meistens benutzt werden um Dokumente zu erstellen, Musik zu hören und für das allgemeine Studium. Nur eine Minderheit der Studenten nutzt seinen Rechner für komplexere Tätigkeiten, wie zum Beispiel Web-Seiten erstellen oder Audio sowie Videos zu bearbeiten.

Geschicklichkeitsniveau amerikanischer Studenten im Umgang mit verschiedenen Computerdiensten

Diese Graphik zeigt die Geschicklichkeit der Nutzer. Auch hier ist das Resultat nicht wie man es erwarten könnte: In einem Massstab von 1 („Anfänger“) bis 4 („Experte“), nur vier Tätigkeiten aus zwölf haben im Durchschnitt die genügende 3 erreicht, und zwar E-Mail schreiben, Instant Messenger, Word Processing und Web Surfing. Nicht besonders komplexe Tätigkeiten, oder? Konkret bedeutet das, dass das Internet für die Jungen nicht das Wichtigste ist. Das heisst, dass Millennials noch eine Real Life besitzen. Das sollte ermutigend sein, für diejenigen, die Angst haben, dass die Jungen nur im Web leben! Und ich verabschiede mir von euch mit einer Extrapolation von ein anderer Blogeintrag, der sehr interessant ist und einen Platz in meinem Blogroll gefunden hat:
„Dennoch gibt es im Leben der Generation Y weitaus wichtigere Dinge als das Internet. Das Netz erfüllt keinen Selbstzweck, sondern wird nur in vielen Bereichen, etwa bei der Freundschaftpflege als Hilfsmittel zugezogen. Für 90 Prozent der Jugendlichen ist laut des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest das Treffen mit Freunden – und zwar mit physischer Anwesenheit – der wichtigste Freizeitwert überhaupt.“ Aus netz-reputation.de
 Edit: Sprachkorrekturen, 10.12.2011

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